Rund Kattegat und durch den Skagerrak geht es nach Oslo
Der Sommertörn 2017 führte uns zunächst durch den Großen Belt über Spodsbjerg auf Langeland und Kerteminde auf Fynen. Anschließend an der Ostküste der kimbrischen Halbinsel entlang nach Norden über Grenaa nach Hals am Eingang des Limfjords bis nach Skagen.
In Skagen legten wir einen Hafentag ein, um auszuschlafen, nachzubunkern und uns die Nordspitze Skagens, wo die Nord- und Ostsee spektakulär aufeinandertreffen, aus der Nähe anzuschauen.
Abgesehen von einem Gewitter vor Kerteminde wurde das Wetter immer besser je weiter wir nach Norden kamen. Bevor wir aber die Sonne in Norwegen genießen konnten, standen uns noch die Auswirkungen eines Sturms überm Nordostatlantik bevor. Dieser sollte zwar mehreren Wetterdiensten zufolge hinter uns nach Südosten weiterziehen, würde aber beträchtliche Wellen in den Skagerrak schieben. Die Seegangsprognose des Norwegischen Wetterdienstes machte uns jedoch Hoffnung. Aber die Natur hält sich nicht immer an die Berechnungen und hat gerne noch ein paar Überraschungen auf Lager...
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Am siebten Tag unserer Reise ging es dann über den Skagerrak nach Norwegen. Ursprünglich wollten wir auf direktem Weg nach Risør. Aber püntklich zum Mittag nahm der Wind zu, weil sich das Sturm-Tief stärker nach Osten verlagerte, als vorhergesagt, sodass auch die Wellen deutlich höher ausfielen. Genau am Verkehrstrennungsgebiet vor Norwegens Küste (TSS Off Risør), an dem wir eigentlich südlich vorbei wollten, mussten wir abdrehen und unseren Kurs auf ein neues Ziel ausrichten, weil die bereits brechenden Wellen das Steuern erheblich erschwerten. Schließlich erreichten wir den Ort Kragerø in Norwegen und bekamen auch gleich einen überwältigend freundlichen Empfang. Nach der anstrengenden Überfahrt gönnten wir uns dann gleich noch einen Hafentag in Kragerø, auch um Norwegen etwas näher kennen zu lernen.
Unser eigentliches Ziel sollte ja aber Oslo sein. Und auch wenn es uns vor Ort schon sehr gut gefiel und uns eigentlich nichts in eine Großstadt zog, so wollten wir zumindest in kleinen Schritten in Richtung Oslofjord. Daher bestand unsere nächste Etappe in einem kurzen Sprung von nicht einmal 20 sm nach Helgeroa weiter im Osten. Auch hier nutzten wir die Gunst der Stunde und verbrachten einen weiteren Hafentag in Südnorwegens schönen Schärengarten. Um dem Oslofjord weiter näher zu kommen, brachte uns die nächste Etappe zu einem Ankerplatz bei Nestvik in einem Seitenarm des besagten Fjordes.
Danach war aber endlich Oslo dran und wir folgten dem Oslofjord nach Norden, zwischen steilen Hängen und duftenden Wäldern und Inseln hindurch. Da Oslo bekanntlich ohnehin nicht zu den günstigsten Häfen für Sportschiffer gehört, dachten wir uns, wir können auch gleich zentrumsnah vor den Toren Oslos neuer 'Hafen-City', im Hafen Aker Brygge anlegen und einen Ausflug in die Stadt machen.
Eine erstaunlich ruhige Nacht in Oslo später zog es uns aber weiter, wieder nach Süden. Am Ausgang des Oslofjords fanden wir den Hafen Lervik/Skjeloy. Da bereits fast die Hälfte unserer Reisezeit hinter uns lag, wollten wir unser Glück mit dem Wetter nicht überstrapazieren und folgten unserer Route weiter nach Süden. Über Edholmen/Kirkeøy und Strømstad, unserem ersten Stopp in Schweden, ging es, dank zunehmender Winde flott, weiter nach Fjällbacka. In diesem malerischen Örtchen, der sich um den Felsen Vettberget schmiegt, von dem man einen beeindruckenden Blick über die Bucht und den Schärengarten hat, verbrachten wir unseren letzten Hafentag dieser Reise.
Im Gegensatz zu den grünen norwegischen Schären und den bewaldeten Hängen, sind die schwedischen Westschären eher karg und schroff. Einen Augenschmauß bieten jedoch die Siedlungen entlang der schmalen Passagen zwischen den Schären, wie etwa der Hamburgsund, den wir auf unserem Weg nach Malmön durchfuhren. Unser letzter Zwischenstopp in den Schären nördlich von Göteborg war dann Skärhamn, das nur 34.5 sm von Skagen entfernt ist und fast auf dessen Höhe liegt.
An Göteborg vorbei ging es dann über Lerkil, Varberg und Falkenberg in Richtung Südausgang des Kattegat, nach Mölle. Leider wurde das Wetter umso dunkler und nasser je weiter wir nach Süden kamen, sodass der Landausflug durch das Natur-Reservat Kullaberg bei Mölle jede Dusche überflüssig machte. Nachdem wir den Øresund recht schnell durchquert hatten, ging es nach einem Halt in Rödvik weiter ins Smålands Fahrwasser nach Vordingborg. Da die Wettervorhersage für die folgenden Tage aber Wind aus Südwest, also gegenan, und auch nicht zu wenig davon ausgab, beschlossen wir den Sommertörn in einem Rutsch nach Kiel zu beenden und erlebten auf diese Weise noch eine berauschende Nachtfahrt, die allerdings am Leuchtturm Kiel mit einer Flaute endete.
Insgesamt haben wir an 27 Tagen eine Strecke von 915sm über Grund bzw. 940 sm durchs Wasser zurückgelegt und waren davon 23 Tage auf See und 4 Tage im Hafen (1x Skagen, 2x Norwegen, 1x Schweden). Die Gesamtstrecke, die wir dabei unter Motor gefahren und nicht gesegelt sind, wurde nicht protokolliert. Aber aus den Betriebsstunden und der mittleren Dampfergeschwindigkeit schätzen wir, dass etwa 15-20% (das entspräche ca. 150sm) unter Motor zurückgelegt werden mussten.
Etappen:
- 2.7.17 Kiel - Spodsbjerg (43.2 sm)
- 3.7.17 Spodsbjerg - Kerteminde (36.7 sm)
- 4.7.17 Kerteminde - Grenaa (61.3 sm)
- 5.7.17 Grenaa - Hals (43.0 sm)
- 6.7.17 Hals - Skagen (49.5 sm)
- 7.7.17 HAFENTAG in Skagen (0 sm)
- 8.7.17 Skagen - Kragerø (87.1 sm)
- 9.7.17 HAFENTAG in Kragerø (0.7 sm)
- 10.7.17 Kragerø - Helgeroa (16.8 sm)
- 11.7.17 HAFENTAG in Helgeroa (0 sm)
- 12.7.17 Helgeroa - Nestvik (36.0 sm)
- 13.7.17 Nestvik - Oslo (50.6 sm)
- 14.7.17 Oslo - Lervik/Skjeloy (45.3 sm)
- 15.7.17 Lervik/Skjeloy - Edholmen/Kirkeøy (21.4 sm)
- 16.7.17 Edholmen/Kirkeøy - Strømstad (15.0 sm)
- 17.7.17 Strømstad - Fjällbacka (26.2 sm)
- 18.7.17 HAFENTAG in Fjällbacka (0 sm)
- 19.7.17 Fjällbacka - Malmöns Marina (23.4 sm)
- 20.7.17 Malmöns Marina - Skärhamn (31.1 sm)
- 21.7.17 Skärhamn - Lerkil (42.9 sm)
- 22.7.17 Lerkil - Varberg (30.1 sm)
- 23.7.17 Varberg - Falkenberg (22.2 sm)
- 24.7.17 Falkenberg - Mölle (38.1 sm)
- 25.7.17 Mölle - Rödvik (74.5 sm)
- 26.7.17 Rödvik - Vordingborg (29.8 sm)
- 27.7.17 Vordingborg - Kiel (89.76)
- 28.7.17 Kiel
Alle Logbucheinträge dieses Törns im Folgenden:
Kiel » Spodsbjerg
von: | Kiel | |
nach: | Spodsbjerg | |
Σ (sm): | 44,46 | |
Wetter: | bedeckt |
|
Wind Gsw: | 2-3+; 5-6 bft |
|
Wind Rtg: | W | |
Vmax | 10.9 kn |
2. Juli 2017
- 9:15
- Endlich Urlaub, wir wollen schnell nach Norden um möglichst viel Zeit in Norwegen und Schweden zu haben. Das Boot ist schon beladen wir müssen nur noch Kleinigkeiten unter Deck verstauen und uns beim Hafenmeister abmelden. Auf dem Rücken von 14 Dieselpferden traben wir aus dem Hafenbecken.
- 9:35
- Die Segel sind ausgepackt und alle Schoten angeschlagen. Querab vom Tirpitzhafen setzten wir die Segel (Groß + Fock) und gönnen der Dieselpferdeherde eine Pause. Mit 6.5 Knoten geht es weiter.
- 9:55
- Lt. Falkenstein querab, Desmodus lässt sich vom Wind zu 7.1 Knoten überreden.
- 11:20
- Wir lassen den Lt. Kiel an Steuerbord und setzen Kurs auf die Südspitze von Langeland. Na toll nun hat man wieder ewig den Leuchtturm achter aus, der gefühlt nicht kleiner werden will.(Kurs:047°; 7,3 kn)
- 12:15
- Mittag! Irgendwo zwischen Kieler Förde und Langeland gibt es gebratene Zwiebeln mit Wurst und Gurken auf Brot. Der Wind lässt Desmodus indes zur Höchstform auflaufen, sodass wir die Fock wegrollen. Endlich wieder geradeaus fahren und dass nicht mal langsam.
- 14:05
- Wir erreichen die Südspitze von Langeland, Lt. Keldsnor querab wechseln wir auf Kurs 020° und folgen der Küste den Großen Belt nach Norden.
- 15:20
- Der Wind wird immer kräftiger als wir gen Norden fliegen. Desmodus beginnt erneut an der Pinne zu zerren, wir beruhigen ihn indem wir das Großsegel auf Reff 2 verkleinern, die Fock bleibt weiter eingerollt. (Kurs:019°; 6,5 kn)
- 16:30
- Wir erreichen Sposbjerg und finden schnell einen freien Platz. Das Anlegen ist ein wenig spannend, da der Wind mittlerweile doch recht sportlich weht.
Spodsbjerg » Kerteminde
von: | Spodsbjerg | |
nach: | Kerteminde | |
Σ (sm): | 42.97 | |
Wetter: | sonnig, zun. wolkig |
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Wind Gsw: | 5-6 bft, abn. |
|
Wind Rtg: | W |
|
Vmax | 8.8 kn |
3. Juli 2017
- 08:50
- Wir verlassen Spodsbjerg nachdem wir Kaffee gekocht und eine Kleinigkeit gegessen haben. Vor dem Hafen setzen wir das Groß gleich mit eingebundenem Reff 2, das Vorsegel lassen wir eingerollt, denn es ist recht windig. Mit der so verkleinerten Segelfläche schaukeln wir entspannt über die weißen Schaumkronen der Wellen an der Küste Langelands entlang gen Norden. (Kurs: 030°; 6,2 kn)
- 12:00
- Der Lt. Hov ist querab, Langeland neigt sich dem Ende zu und wir setzen Kurs auf die Durchfahrt der Westbrücke über den Großen Belt. Nachdem wir uns gegen einen Umweg zur spektakuläreren Ostbrücke entschieden haben. Neuer Kurs 342°
Wir werden immer langsamer, da gibt’s nur eins: Reff 2 durch Reff 1 ersetzen. Geschwindigkeit steigt, Ruderdruck und Lage bleiben im Rahmen, Passt! - 13:39
- Ok, 14,20 Meter Höhe ohne Antenne sehen vor einer 18 Meter hohen Durchfahrt doch deutlich knapper aus, als wir das von einem Folkebootmast gewohnt sind. Die Seekarte behält aber recht und wir passieren die Große-Belt-Westbrücke ohne Probleme.
- 14:10
- Meine Erinnerung an meinen einen bisherigen Besuch in Kerteminde besteht aus Gewittern auf beiden Seiten der Kertemindebucht und einem IF-Boot in der Mitte. Zugegeben, wir sind noch etwas weiter südlich und sitzen auf einer Winner 9, dafür ist das Gewitter auch kräftiger. Wir Überlegen, ob wir dem Gewitter ausweichen können und schlagen ein paar Haken, die Zugrichtung des Gewitters scheint es aber eher südlich zu halten, und so begeben wir uns wieder auf unseren alten Kurs.
- 14:40
- Das Gewitter ist fast über uns, der Donner ist recht laut und die Blitze hell, zum Glück verzichten sie auf Bodenkontakt. Wir setzen Kurs auf Kerteminde.
- 14:50
- Wir Starten den Motor und fahren mit Stützsegel weiter, der Wind lässt nach, das Gewitter wandert achter aus, Richtung Süden.
- 15:54
- Das Wetter hat sich beruhigt, Kerteminde liegt vor uns in der Sonne. Wir bergen das Segel
- 16:15
- Wir legen in Kerteminde an.
Kerteminde » Grenaa
von: | Kerteminde | |
nach: | Grenaa | |
Σ (sm): | 68.56 | |
Wetter: | bewölkt | |
Wind Gsw: | 4 (6) bft | |
Wind Rtg: | W | |
Vmax | 8.8 kn |
4. Juli 2017
- 8:50
- Wir legen ab und verlassen unter Motor Kerteminde.
- 8:58
- Groß mit Reff II gesetzt, Motor aus und fahren mit raumen Wind und 6.6 kn zunächst nach Osten aus der Bucht heraus.
- 9:35
- Die Landspitze von Stavre liegt an Bb. querab.Neuer Kurs: 348°
- 10:40
- Nördlich Romsø reffen wir eine Stufe aus.
- 12:13
- Ausgerefft.
- 13:25
- Bei 55°45,0'N/010°45,02'E wird das Vorsegel ausgerollt und wir machen einen Geschwindigkeitssprung von 5.5 kn auf 7.5 kn. Der Wind liegt immernoch im Mittel bei 4 Bft. mit 6er-Böen. Kurs 003°.
- 15:30
- Haben die kleine Insel Veijrøan Bb. hinter uns gelassen und fahren nun am Wind in Richtung Grenaa.
- 15:37
- 55°58,4'N/10°48,8'E. Kurs 010° 7.1 kn;WNW4-5 bft.
- 16:41
- 56°05,85'/10°51,19'E: Vorsegel eingeholt, da Wind etwas auffrischt und wir nur noch 30° Lage schieben. Kurs 004°, 6.2 kn.
- 20:10
- Laufen in Grenaa ein.
- 20:20
- Wir legen in Grenaa an. Nach zwei Runden durch zwei Gassen entscheiden wir uns für eine Luv-Box, wenn auch außen am Steg.
Grenaa» Hals
von: | Grenaa | |
nach: | Hals | |
Σ (sm): | 40.01 | |
Wetter: | Sonnig | |
Wind Gsw: | 3 bft | |
Wind Rtg: | W | |
Vmax | 7.3 |
5. Juli 2017
- 8:30
- Wir verlassen den Hafen von Hals unter Motor und nehmen zunächst Kurs auf die Süd-Tonne Kalkgrund.
- 8:40
- Groß gesetzt.
- 8:45
- Motor abgestellt.
- 9:35
- Bei 56°27.2'N/010°58.28'E geht die Maschine wieder an, da der Wind eingeschlafen ist.
- 11:09
- 56°32.20'N/010°51.46'E: Wind frischt etwas auf: WNW 3 mit ca. 1 kn Strom von Achtern. Weiter unter Segel; Kurs: 333° hoch am Wind bei 5.7 kn SOG.
- 12:10
- Mittagsflaute! Nach 12.8 sm geht bei 56°36.2'N/010°48.05'E die Maschine wieder an und wir folgen einem neuen Kurs: 321°/4.8 kn.
- 13:37
- Nach 19.3 sm bei 56°42.2'N/010°40.72'E Motor aus, Wind jetzt aus SE. Kurs 323°
- 14:30
- Entscheiden uns, nur den Genacker zu setzen, Groß geht dafür runter und die Fock wird eingerollt.
- 15:25
- Genacker geht wieder runter und der Motor an, da der Wind abermals wegbleibt und das rote Tuch zuletzt nur noch durchs Wasser gezogen wurde.
- 15:46
- Der West-Wind ist zurück und wir setzen zunächst das Groß, um die Fahrt unter Wind zu testen. Position: 56°50.5'N/010°29.64'E; 28.5 sm.
- 15:51
- Fock geht raus und die Maschine wird abgestellt.
- 17:02
- Wir haben die Ansteuerungstonne vor Hals erreicht und biegen in das Fahrwasser Richtung Limfjord ein. Da wir nun genau gegen den frischen Wind ankreuzen müssten entscheiden wir uns, unter Motor weiter zu fahren. Groß wird geborgen und die Fock eingerollt. Kurs: 290°.
- 18:10
- Haben in Hals einen passenden Platz in einer Box gefunden und machen fest. Der Wind hatte zuletzt ordentlich aufgefrischt, so dass wir nur mit 3.5 kn. unter Motor gegen den Wind ankamen.
Hals » Skagen
von: | Hals | |
nach: | Skagen | |
Σ (sm): | 46.58 | |
Wetter: | zun. sonnig | |
Wind Gsw: | 2; 4 | |
Wind Rtg: | W;S | |
Vmax | 7.7 kn |
6. Juli 2017
- 8:40
- Ablegen aus Hals, zunächst unter Motor das Fahrwasser in Richtung der Ansteuerungstonne
- 9:10
- Bei der Hals Barre N biegen wir nach Norden ab.
- 9:23
- Gennaker gesetzt bei halben Wind; Kurs: 021°COG und 4.0 kn SOG.
- -:-
- Gennaker geborgen und Groß mit Fock gehisst.
- 14:33
- Sperrgebiet südlich von Frederikshavn an Backbord gelassen. 57°23.64'N/010°37.86'E; Kurs 002°, 5.7 kn; 1/2 bewölkt 3-4 bft. aus Süd.
- 16:00
- Kein oder kaum Wind mehr bei 57°31,10'N/010°38.11'E. Motor an, Fock eingerollt. Kurs auf Skagen: 352°, 5.2 kn.
- 16:32
- Fock ausgerollt, Motor aus. 5.7 kn Fahrt.
- 17:00
- Nach 39.3 sm geht der Motor wieder an, da wir unter Segel gerade noch ~1.5 kn erreichen. Nun weiter mit 4 kn.
- 18:45
- Wir erreichen Skagen! Im Hafen des örtlichen Segelclubs sind wir nicht willkommen. Nach ein paar Runden im Stadthafen sagt uns der Hafenmeister, wo wir liegen können. Der Platz liegt etwas versteckt und wir müssen uns zwischen anderen Booten durchschlängeln. Der Heckanker fällt etwa 2 Bootslängen vom Steg entfernt und wir stoppen langsam am Steg auf. Der Anker wird mehrmals überprüft, ob er im Schlammboden greift.
Skagen
von: | Skagen | |
nach: | ||
Σ (sm): | 0 | |
Wetter: | zun. sonnig | |
Wind Gsw: | ||
Wind Rtg: |
7. Juli 2017
Für etwas über 80 Meilen an einem Tag braucht Desmodus etwas Wind, den gib es heute leider nicht und so geben wir uns den touristischen Highlights Skagens hin. Wir machen uns auf den Weg zur Nordspitze Dänemarks, man braucht schließlich das typische Skagenfoto : Blick über die Dünen im Hintergrund Grenen
- 10:17
- Auf dem Weg Richtung Nordspitze passieren wir den "Weißen Turm" und den Nachbau des alten Leuchtfeuers von Skagen
- 10:55
- Wir sind beim "grauen Turm", dem aktiven Leuchtturm von Skagen und höchster Leuchtturm von Dänemark, angekommen. Der Weg beginnt sich zu ziehen. Segeln ist schöner als Laufen!
- 11:10
- Endlich sind die Dünen erreicht und in der Entfernung ist Grenen zu erkennen. Im stetigen Strom der Touristen wandern wir durch Dünen und Bunkerruinen Richtung Norden.
- 11:30
- Grenen ist erreicht. Wir werden von einer Robbe unterhalten, welche die Szenerie durch Ihre Anwesenheit zu einem klischeehaften Nordseeurlaubsbild verwandelt.
- 11:45
- Zeit für den Rückweg.
- 15:00
- Nach ausgiebigem Fußmarsch haben wir uns einen Kuchen verdient. Also wird der Backofen von Desmodus eingeweiht, wird auch zeit nach einem Jahr. Scheint aber zu funktionieren, der Kuchen ist jedenfalls lecker.
Skagen » Kragerø
von: | Skagen | |
nach: | Kragerø | |
Σ (sm): | 87,1 | |
Wetter: | bewölkt, später sonnig |
|
Wind Gsw: | 4-7 bft |
|
Wind Rtg: | wSW |
8.Juli 2017
Heute soll es übers Skagerrak nach Norwegen gehen, unser Ziel ist Risör. Die Wettervorhersage droht für den Nachmittag Starkwind für das südliche Skagerrak an. Zu der Zeit wollen wir aber schon deutlich nördlich sein und da soll der Wind und die Wellen brav bleiben.
- 05:55
- Wir schlängeln uns zwischen den Heckankerleinen der anderen Boote hindurch und verlassen den Hafen von Skagen.
- 06:10
- Wir setzten das Groß und setzen einen Kurs in die grobe Richtung der Ost-Untiefentonne vor der Nordspitze Kurs: 062°
- 06:18
- Der Wind schubst uns mit einer angenehmen Geschwindigkeit, wir rollen das Vorsegel aus. Es ist noch ein weiter Weg.
- 10:46
- Der Wind wird kräftiger, Desmodus wird hippelig und wir rollen die Fock ein.
- 12:15
- Damit es nicht langweilig wird lässt der Wind etwas nach und wir setzen die Fock wieder.
- 12:53
- 58°10,38'N 010°0,75'E Die Logge von Desmodus springt auf 1000 Meilen!
- 14:15
- Der Wind legt erneut zu, wir rollen die Fock weg und hoffen, dass es nicht der angedrohte Wind ist, der etwas nördlicher kommt.
- 14:46
- OK, es wird ruppiger, wir reffen das Groß auf Reff 1.
- 15:10
- Reff 2 ins Groß, weniger Segelfläche können wir nicht. Wir fragen uns, was wir machen wenn der Wind weiter zunimmt. Die Wellen überschreiten die geschätzte Zwei-Meter-Marke.
- 15:58
- Die Wellen beginnen von der Seite auf unser Deck zu brechen, drüber sehen können wir schon länger nicht mehr aber nun wird es uns zu bunt. Das Boot beginnt bei jeder Welle aus dem Ruder zu laufen und wir werden ziemlich auf die Seite gekippt. Wir fallen ab und gehen auf Kurs 030° nun kommen die Wellen von Achtern und die Fahrt wird entspannter.
- 16:03
- Schade, dass in Richtung 030° nichts in realistischer Entfernung vor uns liegt. Nach einigem Suchen in der Karte und Testen möglicher Kurse zu Wind und Welle entschließen wir uns als neues Ziel Kragerø anzusteuern. Also neuer Kurs 346°
- 22:10
- Wir haben Kragerø erreicht. Unsere Seekarte ist, was die Sporthäfen angeht, etwas ungenau und so fahren wir zuerst in ein privates Becken, welches zu einer Reihe von Häusern an Land gehört. Ein Anwohner, der für das Becken als Hafenmeister fungiert begrüßt uns aber herzlich und wir dürfen dort eine Nacht "free of charge" liegen. Wir werden noch auf einen Whisky auf seine Terrasse eingeladen müssen aber ablehnen, nach dem wilden Ritt wollen wir nur noch Abendessen und ab in die Koje.
Desmi: Die Überquerung des Skagerrak kann recht anspruchsvoll sein. Eine ausgiebige Recherche der Wetterverhältnisse vor Start und ein Plan B, falls das Wetter sich nicht an die Vorhersage hält sind obligatorisch. Selbst wenn lokal der Wind recht moderat ist, kann ein Sturm überm Atlantik eine sehr ungemütliche Welle aufbauen, die je nach Kurs das Schiff gefährlich schnell zum Rollen bringen kann. Egal, wie gut das Wetter auch aussieht, schnell und einfach verzehrbares Essen vorzubereiten, Lifebelt vorzubereiten und neuralgische Punkte am Boot noch im Hafen zu überprüfen ist in jedem Fall eine gute Idee.
Kragerø
von: | Kragerø | |
nach: | ||
Σ (sm): | 0 | |
Wetter: | zun. sonnig | |
Wind Gsw: | ||
Wind Rtg: |
9. Juli 2017
Nach dem Langen Ritt über das Skagerrak wollen wir uns heute etwas Landgang gönnen.
- 9:00
- Zunächst müssen wir allerdings noch "Umziehen", denn in dem Privathafen durften wir ja nur eine Nacht bleiben.
Also Leinen los und ab ums Eck in den Sportboothafen von Kragerö, der laut unserm Gastgeber zu der Jahreszeit überfüllt sein soll, sich schon seit längerem zu leeren schien. - 9:15
- Der Hafen ist immer noch ziemlich dicht gepackt, wir drehen unsere Runden durch die engen Gassen, auf der suche nach einem freien Platz.
Wir stechen deutlich aus der Masse der Boote hervor, zum einen verirren sich nur wenige deutsche Boote bis hier, zum anderen sind wir das einzige Segelboot in einem großen Hafen voller Motorboote, so werden wir zu allen Seiten gewunken, ob wir nicht noch in diese oder jene Lücke passen.
Leider lässt sich Desmodus auf nicht weniger, als Drei Meter Breite ein. Wir finden dann einen breiten Platz direkt zum Land, und bekommen noch einen Segelboot-Nachbarn. - 11:30
- Wir erkunden den schönen Ort, der mit seien Holzhäusern direkt an einen Hang gebaut ist. Der Supermarkt hat einen eigenen großen Hafen, samt großer Bootstankstelle.
Allgemein ist hier das Boot das Hauptfortbewegungsmittel. - 15:45
- Zurück an Bord genießen wir einen ruhigen Abend.
Kragerø » Helgeroa
von: | Kragerø | |
nach: | Helgeroa | |
Σ (sm): | 16.8 | |
Wetter: | bewölkt | |
Wind Gsw: | 3-4 Bft abn. 2 |
|
Wind Rtg: | SW |
10. Juli 2017
Heute machen wir Hafenhopping und fahren kurz zum kleinen Ort Helgeroa, weil wir schließlich auch was von Norwegen sehen wollen.
- 9:15
- Wir schieben uns gemächlich von unserem Liegeplatz weg und tuckern aus dem Hafenbecken von Kragerø.
- 9:48
- Wir sind nun genau nördlich von Bærøy (an Stb) und steuern nun WNW auf die schmale Passage zwischen Langøy und Gumøy zu.
- 9:58
- Am Eingang der schmalen Passage entdecken wir auf Stb ein Wasserflugzeug. Wohl für die ganz Eiligen, wenn selbst das Motorboot nicht mehr ausreicht oder man schnell ins Landesinnere muss.
- 10:23
- Wir passieren die engste Stelle bei Kreppa, die von Felsen zu Felsen nicht einmal 20m Durchfahrtsbreite hat.
- 13:07
- Ankunft in Helgeroa.
Helgeroa
von: | Helgeroa | |
nach: | ||
Σ (sm): | 0 | |
Wetter: | zun. sonnig | |
Wind Gsw: | ||
Wind Rtg: |
11. Juli 2017
Nach der Hatz gen Norden kehrt Ruhe ein, wir gönnen uns einen weiteren Hafentag.
Es gibt nicht viel in Helgeroa, allerdings lädt die Bucht zu einem Spaziergang ein.
Wir machen uns vom Hafen aus Richtung Süden auf den Weg. Der Weg belohnt mit immer neuen Ansichten der sich aus dem Wasser erhebenden bewaldeten Schären.
Teilweise im Dunst verschwindend wirkt die Landschaft fast wie gemalt.
Zurück im Hafen kaufen wir uns im kleinen Hafenkiosk Hamburger mit Pommes zum Abendbrot.
Helgeroa » Nestvik
von: | Helgeroa | |
nach: | Nestvik | |
Σ (sm): | 36.0 | |
Wetter: | sonnig | |
Wind Gsw: | 3 bft | |
Wind Rtg: | NNW |
12. Juli 2017
Es Wird Zeit die Landschaft wieder vom Wasser aus zu genießen, und unserem Ziel Oslo etwas näher zu kommen. Ziel für heute ist Tønsberg
- 9:00
- Wir legen ab und klarieren die Segel
- 9:10
- Nachdem wir die Bucht, in der Helgeroa liegt, verlassen haben, setzen wir die Segel. Es ist recht windig, darum spendieren wir dem Groß gleich das erste Reff. Unter Fock und gerefftem Groß kommen wir gut voran..
- 9:22
- Wir passieren Fugløa und können nun nach Süden abbiegen. Auf unserem Weg liegt das Schießgebiet Rakke, über das wir nicht wirklich weitere Informationen finden konnten. Man scheint aber immer bis 12:00 Uhr passieren zu können. Wir haben also ein Date.
- 10:26
- Wir "betreten" das Schießgebiet Rakke von Westen mit Kurs 079° und einer Geschwindigkeit von ca. 6 Knoten. in Sicht befindliche andere Boote geben uns das Gefühl, dass wir nicht ganz verkehrt mit der Passage des Schießgebietes liegen.
- 11:21
- Rakke liegt hinter uns und wir nehmen mit 5,5 Knoten und 054° bei auffrischendem Wind Kurs auf die Einfahrt zum Tønsbergfjord.
- 12:05
- Der Wind nimmt immer weiter zu, sodass wir uns dazu entscheiden, das Vorsegel einzurollen und nur noch mit dem einfach gerefften Groß zu fahren.
- 13:00
- Tønsbergfjord ahoi! Schade, dass der Wind genau von vorne kommt und hier so viele Steine herum liegen. Also Fock ausrollen und den Sportlichen Aspekt des Segeln leben. Bei kräftigem Wind und ordentlich Lage kreuzen wir Richtung Norden und versuchen dabei allen Hindernissen gerecht zu werden.
- 14:07
- Das Fahrwasser wird immer enger, der Wind kommt genau von vorne. Genug Sport für heute, nun bekommen die 14 Dieselpferde etwas Auslauf.
- 15:15
- Tønsberg ist noch weit, außerdem kündet die Seekarte von unglücklichen Brückenöffnungszeiten in der Stadt für unsere Weiterfahrt am kommenden Tag in den Oslofjord. Hinter der Insel Veierland biegen wir ab und fahren in den Vrengen, einer Verbindung zum Oslofjord. Die Seekarte verspricht mehrere Häfen.
- 15:45
- Die Häfen entpuppen sich als maßlose Übertreibung der Seekarte und so entschließen wir uns die Ankerqualitäten von Desmodus zu testen
- 16:10
- Kurz vorm Oslofjord biegen wir nach Norden in den Årøysundet ab und finden vor dem Ort Nestvik einen schönen Ankerplatz direkt vor einer Klippe. Bei eingeschaltetem Anker- und Tiefenalarm genießen wir das sanfte Schaukeln von Desmodus.
Nestvik » Oslo
von: | Nestvik | |
nach: | Oslo | |
Σ (sm): | 50.6 | |
Wetter: | sonnig | |
Wind Gsw: | 2 | |
Wind Rtg: | N |
13. Juli 2017
- 03:45
- "PIEP PIEP PIEP PIEP" Gibt es eine schönere Zeit für den Ankeralarm? Ein kurzer Blick zeigt, der Anker hält das Boot ist nur von der Strömung etwas über die Warngrenze hinaus geschubst worden.
- 09:00
- Nach einer ansonsten ruhigen Nacht starten wir den Motor und bereiten uns auf das Lichten des Ankers vor. Leider haben sich viele Feuerquallen an der Ankerleine verfangen. Fast alle lassen sich abschütteln, aber auch sie lassen teile ihrer Tentakeln an der Leine zurück. Glücklicher weise haben wir noch Gummihandschuhe an Bord. Der Anker hält gut mit Hilfe des Motors bekommen wir ihn frei und runden die Schäre "Søndre Ärøy" östlich von unserem Ankerplatz. Danach biegen wir Richtung Nord-Osten ab.
- 09:48
- Die Logge springt auf 1111,1 Seemeilen 59°11,089'N 010°28,495'E
- 10:44
- Wir haben das Leuchtfeuer Torgersøya querab, verlassen die Schären und erreichen den Oslofjord.
- 10:47
- Mal schauen, wie hier so das Segeln ist. Wir setzen das Groß und rollen die Fock aus.
- 10:57
- Eine leichte bis schwache Brise aus Nord-Ost erlaubt uns mit 2.7 Knoten einen Kurs von 008° zu fahren. Bei der Geschwindigkeit wird es eine lange Tour bis nach Oslo.
- 12:03
- Der Gennaker wir gesetzt, wir wollen schließlich noch heute ankommen. Neuer Kurs 031° Position: 59°18'N 010°34'E
- 13:09
- Der Wind nimmt zu und die Fahrt unter Gennaker wird langsam ruppig. Desmodus gibt uns klar zu verstehen, das er mit der Besegelung unzufrieden ist. Wir bergen den Gennaker, der Wind macht es einem nicht leicht die 75 Quadratmeter auf dem Vorschiff unter Kontrolle zu bekommen. Nach erfolgreicher Gennaker-Entfernung rollen wir die Fock aus. Es geht nun auch so schnell weiter.
- 14:00
- Wir genießen das Erlebnis zwischen den hohen bewaldeten Ufern des Oslofjords hindurch zu fahren. Von Zeit zu Zeit ein Blick auf die Seekarte, kein Kreuzen und Sonnenschein. Was will man mehr?
- 15:22
- Besuch einer alten Bekannten aus Kiel, die "Color Fantasy" kommt uns entgegen... schon wieder... das hat Sie doch schon in Kiel gemacht, als wir zu dieser Tour gestartet sind.
- 18:57
- Der Wind wird schwächer, der Tag älter also Motor an und Segel runter. Oslo ist schon fast in Sicht.
- 19:14
- Die Letzte Ecke, die noch die Sicht auf den Stadtkern versperrte ist umrundet, Oslo liegt in der Abendsonne direkt voraus.
- 19:55
- Geschafft, wir sind in Oslo und legen im "Aker Brygge Gjestehavn" an. Es ist zwar der teuerste Hafen auf unserer Tour allerdings hat man auch einen schönen Blick auf die "Akershus Festung" und liegt direkt im Stadtzentrum. Der perfekte Ausgangspunkt für einen Abendspaziergang durch die norwegische Hauptstadt und "Ziel" unserer Reise.
Oslo » Skjeloy
von: | Oslo | |
nach: | Skjeloy | |
Σ (sm): | 45.3 | |
Wetter: | sonnig | |
Wind Gsw: | 2-3 | |
Wind Rtg: | E |
14. Juli 2017
Beim Segeln suchen wir nicht wirklich große Städte. Als bekanntes Ziel für einen Törn sind sie natürlich praktisch. Sagt man "Wir segeln nach Oslo" kann fast jeder etwas damit anfangen.
Uns locken aber viel mehr die Schären und die kleineren Häfen und Orte. Oslo kann man jederzeit mit Fähre, Flugzeug oder Auto haben, zwischen den Schären segeln ist da schon seltener.
- 8:55
- Nach einer ruhigen Nacht im Herzen der Stadt nutzen wir die Gelegenheit unsere Wasservorräte aufzufüllen. Das Bunkern geht bei Desmodus dank kleinem Tank recht schnell.
- 9:15
- Wir starten den Motor, nachdem wir das Boot segelklar gemacht haben, und tuckern gemütlich aus dem Hafen. Der Weg ist klar, wir kennen ihn von gestern. Wir fahren etwas weiter westlich als gestern; Rechtsfahrgebot zum dank, kommen wir direkt an der Insel "Dyan" mit ihrem Leuchtfeuer vorbei. Insel ist hier wohl eine Übertreibung, sagen wir Felsen. Das Haus des Leuchtfeuers, welches die gesamte Insel einnimmt, sieht wie ein winziges Sail-In-Restaurant aus. Ein Blick ins Internet, praktisch wenn man dicht an der Küste ist, bestätigt unsere Einschätzung. Schade, dass es nur bei Buchungen geöffnet hat und man sich vorher anmelden muss.
- 9:45
- Wir fahren weiter und setzen die Segel, Groß und Fock. Die Route im GPS ist invertiert, wir fahren ab jetzt in unserem Kielwasser von gestern auf der Ostseite des Fjords mit entspannten 2,3 Knoten nach Süden.
- 10:28
- Leider lässt der Wind immer weiter nach, weit sind wir noch nicht gekommen. Der Motor wird gestartet und die Fock eingerollt 59°50,9'N 010°37,87'E
- 12:10
- Bei den Inseln "Rissa" und "Håøya" zeigt sich der Wind gnädig, der Motor wird gegen die Fock getauscht 59°42,40'N 010°35,46'E. Wir segeln wieder mit 4,2 Knoten. Hier weichen wir auch von unserer gestrigen Route ab. Wir nutzen das westlich Fahrwasser dicht an der Küste von "Håøya" entlang.
- 12:52
- Wir passieren Nord- und Süd-Kaholmen, die neben einem Sportboothafen auch die Festung "Oscarsborg" beherbergen. Wir hatten uns schon über eine Eintragung etwas nördlich in der Seekarte "Blücher" gewundert. Nun wird es klar: es handelte sich um das Wrack des Schweren Kreuzers Blücher, der von dieser Festung aus 1940 versenkt wurde.
- 13:23
- Was ist das? Steht da eine Armee von Robotern am Ufer? Nein, es sind doch Häuser. Da war doch sicherlich 1950er Jahre Blechspielzeug bei der Planung mit im Raum.
- 14:44
- Das Logbuch sagt hier "Motor an" mehr gibt es auch eigentlich nicht zu sagen, außer vielleicht "Fock eingerollt".
- 16:03
- Der Wind bleibt sich treu und somit wechselhaft. Wir machen das Beste daraus, setzen das Vorsegel und schalten den Motor aus. 59°26,8'N 010°33,7'E
- 16:30
- Vorhin hatten wir Roboter am Ufer, nun UFOs über dem Wasser. Was ist denn hier los? Ok, es sind nur die Fähren zwischen Moss und Horten, deren dunkler Rumpf gegen das Wasser kaum zu sehen ist und einem so die Illusion Schwebender Aufbauten gibt. Der Wind wird immer kräftiger und wir überlegen, ob Moss ein schöner Hafen für die Nacht ist. Eigentlich wollen wir weiter und Moss sieht nach Industriehafen aus, also keine zwei Meinungen an der Stelle.
- 16:45
- Der Wind nimmt weiter zu und dreht auf Süd. Wir rollen die Fock ein um Desmodus etwas zu beruhigen und fangen an zu Kreuzen.
- 18:08
- Im "Larkollsundet", östlich der Insel "Kollen", sammeln wir das Großsegel ein und starten den Motor.
- 19:20
- Wir fahren die Boxengassen der "Skjeloy Slipp Marina" auf der suche nach einem Liegeplatz entlang und werden von ein paar Einheimischen in eine freie Box gewunken und freundlich begrüßt.
Skjeloy » Edholmen
von: | Skjeloy | |
nach: | Edholmen | |
Σ (sm): | 21.4 | |
Wetter: | sonnig | |
Wind Gsw: | 2 | |
Wind Rtg: | SW |
15. Juli 2017
- 9:10
- Wir legen unter Motor vom Steg in "Skjeloy" ab.
- 10:16
- Das Großsegel wird gesetzt, der Motor abgestellt, der Wind schubst uns auf 4,1 Knoten.59°12,318'N 010°44,100'E Kurs:147°
- 11:07
- Nach 9,8 Meilen Fahrt fallen wir südlich von "Fanterenna" auf E-SE Kurs ab. Der Wind nimmt zu, wir fahren schon wieder mit 6,5 Knoten durch die Ostsee. 59°08,881'N 010°47,789'E Kurs:101°
- 11:58
- Kopf einziehen bitte, oder auch nicht: Unter die 28 Meter hohe "Kjøkøya Bro" würden wir zweimal passen.
- 12:30
- Kurs südöstlich Richtung "Edholmen Marina". Wir wollen doch nicht bis nach "Strömstad" durchfahren, da Wind mit 5 bis 6 Bft im Böen 7 bis 8 Bft aus Süden angekündigt ist.
- 13:25
- Wir erreichen "Edholmen Marina" der Hafen ist gefüllt mit Motorbooten, wir bekommen nur noch am äußern Steg einen Liegeplatz.
Edholmen » Strömstad
von: | Edholmen | |
nach: | Strömstad | |
Σ (sm): | 15.0 | |
Wetter: | sonnig; zeitw. bewölkt |
|
Wind Gsw: | 3 | |
Wind Rtg: | S |
8. Juli 2017
Der Name "Edholmen Marina" lässt einen mehr erwarten, als es tatsächlich gibt, ein paar Schwimmstege und eine Hütte mit Sanitäreinrichtungen. Kein wirklicher Grund zu bleiben. Das Wetter ist leider gerade gegen uns, recht kräftiger Wind und Dauerregen motivieren uns nicht gerade zum Segeln. Für den Nachmittag ist allerdings Besserung versprochen und "Strömstad" ist nicht mehr weit entfernt.
- 14:00
- Wir legen unter Motor ab. 14:00 Uhr!! das hatten wir auch noch nie. Direkt hinter den vorgelagerten Felsen gehen wir in den Wind und setzen Groß und Fock. Das Wetter vollführt die versprochene Wandelung, der Regen lässt abrupt nach.
- 14:10
- Der Motor wird abgestellt.
- 15:00
- Norwegen-Schweden-Norwegen-Schweden-Norwegen-Schweden-Norwegen-Schweden Wir Kreuzen auf der EU-Außengrenze um danach in das enge Schärenfahrwasser nach Strömstad zu biegen.
- 16:05
- Wir schalten den Motor an und rollen die Fock weg. Das Fahrwasser ist eng und stark befahren wir wollen beweglich bleiben.
- 16:18
- Segeln macht hier keinen Sinn mehr, Desmodus ist ja kein Schärenkreuzer. Das Großsegel kommt runter wir fahren nur unter Motor weiter.
- 17:00
- Ein Blick in den Stadthafen macht klar, hier ist kein Platz für uns. Als erster Hafen hinter der Grenze ist er bei Norwegern sehr beliebt.
- 17:20
- Wir sind weiter in den nördlich gelegenen "Mariehamn" gefahren. hier ist es auch deutlich ruhiger, allerdings nicht wirklich leerer. Die Boxen haben rot leuchtende LED-Schilder. Wir machen in so einer roten Box fest und finden heraus, das sich die Boxen nur online buchen lassen und dann durch die rot leuchtenden Schilder freigehalten werden. Wir buchen also schnell eine der drei noch freien Boxen mit dem Smartphone und verholen uns in unsere Box.
Strömstad » Fjällbacka
von: | Strömstad | |
nach: | Fjällbacka | |
Σ (sm): | 26.2 | |
Wetter: | sonnig | |
Wind Gsw: | 4; 5-6(7) |
|
Wind Rtg: | W |
17. Juli 2017
Ein klarer Nachteil von online buchbaren Boxen ist, dass der Liegeplatz, auf dem man gerade liegt, am kommenden Tag schon an jemand anderes vermietet ist. Der Wind ist recht kräftig, gegen einen weiteren Tag in "Strömstad" hätten wir eigentlich nichts. Leider ist kein Liegeplatz im Hafen frei, unserer ist schon gebucht. Wir müssen also weiter. Der Weg ist nicht sonderlich weit, nur etwa 25 Meilen, und der schöne Ort "Fjällbacka" lockt. Wir machen uns also auf den Weg.
- 9:18
- Ablegen unter Motor, windstill ist anders.
- 10:00
- Nach 4 Seemeilen unter Motor setzen wir die minimal Besegelung, Groß mit zweitem Reff. Die Fock bleibt eingerollt. Kurs: 160° , Wind: West 5 bis 6 in Böen 7
- 10:35
- Wir sind flott unterwegs, glücklicherweise führt uns der Weg nach Fjällbacka die meiste Zeit hinter Schären entlang. Dort sind die Wellen klein, viel Wind ist nicht wirklich ein Problem aber Seegang nervt. Im Moment ist die Küste relativ offen, wir müssen die Wellen aussteuern. Trotzdem taucht Desmodus recht häufig tief und lautstark in die Wellen ein.
- 11:07
- Die See wird ruhiger, wir erreichen engere Gewässer hinter den Schären. Im Konvoi mit vier anderen Booten, die sich wie wir stark gerefft durch die Wellen schunkelm, laufen wir in die Abdeckung der Schären.
- 11:43
- Passieren bei "Havstenssund" die schmalste Stelle zwischen den Schären, nun wird es wieder breiter.
- 12:40
- Die Zweite und letzte zum Skagerrak offene Strecke des Tages liegt hinter uns. Die Wellen werden wieder flach, die Fahrt entspannt. Wir schlängeln uns zwischen den Schären weiter Richtung Süden.
- 14:00
- Fjällbacka liegt vor uns, wir nehmen das Groß runter und starten den Motor.
- 14:15
- Der Hafen von Fjällbacka ist wie zu Erwarten war gut gefüllt. Auf der Suche nach einem Liegeplatz zeigt uns Desmodus deutlich, dass er ein Segel- und kein Motorboot ist. Bei Raumen Wind und wenig Wellen ging er eben unter Segeln noch brav voran, unter Motor in den Boxengassen ist es mittlerweile schwer, selbst mit Vollgas, gegen den aufgefrischten Wind anzukommen. Zugegeben, die Wellen brechen mittlerweile über den äußeren Schwimmsteg. Wir finden eine etwas zu enge Box, die zwar ein rotes Schild aufweist, aber will bei dem Sturm hier noch jemand kommen? Nach dem Anlegen geht es ab zur ersten Runde durch den schönen Ort und natürlich hoch auf den "Vetteberg", von dem aus man einen schönen Blick über den Ort und die Schären hat.
Fjällbacka
von: | Fjällbacka | |
nach: | ||
Σ (sm): | 0 | |
Wetter: | sonnig | |
Wind Gsw: | ||
Wind Rtg: |
18. Juli 2017
Der Hafen leert sich morgens etwas, der Wind von gestern hat über Nacht nachgelassen. Wir nutzen die Chance uns auf einen Gastliegeplatz zu verholen. Von unserem neuen Liegeplatz aus genießen wir bei frischem Kaffee und strahlendem Sonnenschein den Ausblick auf Ort, Landschaft und Hafenmanöver der anderen Boote.
Ein fußläufig erreichbarer Supermarkt lässt uns die Vorräte auffrischen. Ein Spaziergang durch den Ort und seine Umgebung ist natürlich Pflichtprogramm.
Abgerundet wird der Tag durch ein gutes Abendessen, in einem am Hafen gelegenes Restaurant, und dem vom "Vetteberg" aus beobachteter Sonnenuntergang.
Fjällbacka » Malmöns Marina
von: | Fjällbacka | |
nach: | Malmön | |
Σ (sm): | 23.4 | |
Wetter: | sonnig | |
Wind Gsw: | 2 | |
Wind Rtg: | S |
19. Juli 2017
Direkt südlich des Ortes Liegt der "Hamburgsund", durch ihn wollen wir heute fahren.
- 9:20
- Wir legen mit Hilfe des Motors ab. Der Wind ist ziemlich schwach und kommt aus Süden, also ziemlich von vorne. Der Motor bleibt also an.
- 10:05
- Ab in den "Hamburgsund". Es ist immer wieder faszinierend durch so einen engen Sund zu fahren.
- 10:23
- Beim Ort "Udden" müssen wir auf die Kabelfähre, die dort den Hamburgsund quert warten
- 11:25
- Breiter werdende Gewässer erlauben uns die Segel zu setzten und den Motor aus zu schalten. Der Wind lässt uns etwas im Stich, wir erreichen nur 2,2 Knoten, Kurs:183°
- 13:20
- Der Wind hat etwas zugelegt, wir liefern uns ein Rennen mit einer Albin Vega. Wie schaffen die es so schnell wie wir zu sein und so eine Höhe zu laufen? Ein flatterndes Groß entlarvt sie schließlich. Südöstlich von "Soteskä" starten auch wir den Motor.
- 14:15
- Bei "Smögen" biegen wir links ab. Richtung Osten begeben wir uns wider zwischen die Schären auf den Weg nach "Malmön".
- 15:09
- Wir legen in der "Malmöns Marina" an.
Malmöns Marina » Skärhamn
von: | Malmön | |
nach: | Skärhamn | |
Σ (sm): | 31.1 | |
Wetter: | sonnig | |
Wind Gsw: | 2 | |
Wind Rtg: | E |
20. Juli 2017
Bei unserer letzten Tour nach Schweden, damals noch mit einem 60 Jahre alten Folkeboot aus Holz, sind wir schon zweimal (Hin- und Rückfahrt) in Skärhamn gewesen. Beim zweiten Besuch waren wir gleich einen Tag eingeweht. Wir müssen der Stadt also dringend einen Besuch abstatten.
- 9:30
- Unter Motor verlassen Wir den Hafen von Malmön, umrunden Kalven und fahren weiter Richtung Süden.
- 10:55
- Mittlerweile stehen 7,4 Meilen auf der Logge, es wird also Zeit dem Motor eine Pause zu gönnen und den Wind arbeiten zu lassen. Wir setzen Groß und Fock.
- 13:48
- Nachdem wir den "Gåsöfjorden" durchkreuzt haben erlaubt uns unser Kurs Nord-Westlich eines Sperrgebietes den Gennaker zu setzen. Die Fock wird eingerollt.
- 16:00
- Die 75 Quadratmeter Gennaker haben uns gut voran gebracht. Wir begeben uns in den "Landeanflug" auf Skärhamn. Gennaker und Groß kommen runter, der Motor wird gestartet.
- 16:20
- Der Hafen ist dicht gefüllt. Schon Während des Heranfahrens werden wir vom Hafenpersonal auf einen Liegeplatz außen am Schwimmsteg gewunken. Wir machen längsseits fest und bekommen instantan einen Nachbarn ins Päckchen neben uns.
Skärhamn » Lerkil
von: | Skärhamn | |
nach: | Lerkil | |
Σ (sm): | 42.9 | |
Wetter: | bedeckt; vereinz. Niesel | |
Wind Gsw: | 3 bft |
|
Wind Rtg: | E |
21. Juli 2017
Wie schon oft erwähnt sind große Städte als Hafen für die Nacht bei uns nicht wirklich beliebt, Göteborg fällt also aus. Wir wollen möglichst weit nach Süden kommen, brauchen also einen Hafen südlich von Göteborg. Lerkil liegt in passender Entfernung und wir brauchen ja nur irgend einen Steg oder Kai zum Festmachen, mehr scheint der Hafen auch nicht zu bieten. Sollte uns das Wetter oder die Zeit einen Strich durch die Rechnung machen können wir immer noch zu einem der zahlreichen anderen Häfen verkürzen.
- 9:15
- Wir haben beim Sportbootführerschein aufgepasst und legen elegant mit "Eindampfen in die Vorspring" ab. Das gibt staunende Blicke unseres ehemaligen Päckchen-Nachbarn, der sich doch etwas schwer getan hat von uns weg, um die Ecke und dann wieder längsseits an den Steg zu kommen.
- 9:56
- Nach 2,65 Meilen unter Motor setzen wir die Segel. Heute gibt es das volle Programm, Groß und Fock. Der Wind spielt mit, der Diesel wird abgestellt.
- 10:35
- Die Logge springt auf 5,34 Meilen, als wir die "Paternoster Skär" nördlich von Göteborg passieren. Wir verlassen damit nach rund 13 Tagen und etwa 360 Seemeilen das Skagerrak und wechseln zurück ins Kattegat. Der Wind nimmt derweil zu und schiebt uns mit 6 Knoten hart am Wind voran.
- 10:48
- Der Wind wird kräftiger und Desmodus zerrt an der Pinne, wir rollen die Fock ein um ihn bei Laune zu halten. Die Logge zeigt mittlerweile 8,54 Meilen.
- 11:12
- Wir erreichen das Fahrwasser südlich von "Klåverön", welches uns bis vor die Tore von Göteborg führt. Leider liegt es genau in Richtung Wind und zum Kreuzen ist es hier nicht wirklich breit genug. Der Motor muss also wieder ran, das Groß kommt runter.
- 11:40
- Nach kurzer Zeit können wir wieder etwas abfallen. Sofort setzen wir Groß- und Vorsegel, schalten den Motor ab und rutschen bei Kurs 150° entspannt gen Süden. Trip: 12,5 Seemeilen.
- 13:53
- Die Tagesmeilen auf der Logge springen auf 25,7. Wir Betreten bei 57°39,91'N 011°40,95'E das Fahrwasser von Göteborg und liefern uns sofort ein Rennen mit einer ankommenden Fähre. Sie geht hinter unserem Heck durch, wir definieren das mal als Rennen gewonnen.
- 14:20
- Direkt südlich des Fahrwassers schlagen wir einen Haken, um nicht zwischen den vor Reede liegenden Frachtern hindurch zu fahren. Ein Frachter hält sich nicht an die Spielregeln, er liegt gar nicht vor Anker, sodass unser Haken etwas größer ausfällt.
- 15:14
- Wir biegen ab und kreuzen zwischen die Schären, welche hier eigentlich nur noch etwas größere Felsen sind. Leider sind einige von ihnen so klein, dass sie kaum bis zur Wasseroberfläche reichen. Vorsicht ist also geboten.
- 18:10
- Wir legen in Lerkil an, nachdem wir ein Stück vor dem Hafen den Motor gestartet und die Segel geborgen haben. Der Hafen ist recht leer, die Liegeplatzinhaber scheinen alle auf Sommertörn zu sein. Nun wissen wir auch woher die ganzen Boote kommen, die wir in den anderen Häfen getroffen haben.
Lerkil » Varberg
von: | Lerkil | |
nach: | Varberg | |
Σ (sm): | 30.1 | |
Wetter: | bedeckt; später sonnig | |
Wind Gsw: | 3; zeitw. 2 bft |
|
Wind Rtg: | ESE |
22. Juli 2017
Bei unserem letzten Besuch in Schweden diente uns Varberg als Ziel und Sprungbrett von und nach Anholt. Ein Besuch auch dieses Mal lässt sich also schwer vermeiden, zumal die Stadt auch in einer guten Entfernung liegt. Als Sprungbrett nach Anholt benutzen wir Varberg dieses Mal nicht, wir wollen die Küste von Schweden weiter Richtung Süden entlang fahren.
- 8:45
- Wir legen unter Motor ab und motoren aus dem Hafen von Lerkil.
- 9:03
- Nach 1,08 Seemeilen vollführen wir die "Energiewende", den Wechsel von fossiler auf erneuerbare Energie. Der Diesel wird abgestellt Groß und Fock vorher gesetzt.
- 10:35
- Die Schäre "Nidingen" mit ihren drei Leuchttürmen taucht vor uns auf. Es scheint hier eine gefährliche Ecke zu sein, zumindest wird westlich der Schäre gerade ein vierter Leuchtturm im Wasser errichtet. Wir müssen der Schäre und Baustelle ausweichen und schlagen einen Haken nach Osten.
- 10:58
- Der Wind verlässt uns. Der Winkel der letzten Wende betrug 125°. Nun fahren wir nicht wie geplant an der "Nidingen skär" vorbei, sondern nach langem Verholschlag wieder direkt auf sie zu. 57°19,211'N 011°55,346'E der Motor wird gestartet und die Fock eingerollt. Die Logge zeigt 11,02 Seemeilen.
- 11:14
- Endlich liegt die Baustelle des neuen Leuchtturms direkt vor uns. Wir fahren weiter unter Motor, das Groß bleibt zur Stabilisierung gesetzt.
- 12:00
- Der Wind scheint sich etwas zu berappeln, wir sind ein Segelboot, es muss gesegelt werden. Die Logge zeigt 16 Seemeilen für heute, als wir bei 57°15,29'N 011°59,72'E direkt vor dem Kernkraftwerk Ringhals die Fock ausrollen und den Motor abschalten. Windkraft!
- 14:24
- Bei 57°09,348'N 012°07,065'E Starten wir den Motor wieder. Mittlerweile haben wir 25,6 Seemeilen auf der Logge. Unser neuer Kurs:144° Richtung Varberg.
- 15:50
- Nach etwas Suchen finden wir eine Box, die frei und breit genug für uns ist. Wir machen fest und beginnen eine Runde durch die Stadt.
Varberg » Falkenberg
von: | Varberg | |
nach: | Falkenberg | |
Σ (sm): | 22.2 | |
Wetter: | zunächst sonnig; später bewölkt |
|
Wind Gsw: | 3 (4) bft |
|
Wind Rtg: | E |
23. Juli 2017
Wir wollen Richtung Süden, soviel ist klar. Wie weit wir kommen steht noch nicht fest. Der Wind verspricht eine ruppige Fahrt, wenn wir uns zu weit von der Abdeckung des Landes entfernen. Das eigentliche Ziel für heute ist "Torekov".
- 08:40
- Unter Motorkraft legen wir ab und Motoren aus dem Hafen.
- 8:53
- Direkt nach Verlassen des Hafens, wir sind 0,8 Meilen gefahren, setzen wir die Segel. Heute gibt es Fock und Groß mit erstem Reff. Beim Felsen "Själklippan" verlassen wir das Fahrwasser und biegen nach Süden ab. Peilung zum Wegpunkt:186°
- 10:38
- Wenn der Abstand zur Küste zu groß wird werden die Wellen unangenehm. Sie sind kurz und steil, Desmodus wird stark gebremst. Weiter draußen würden sie wieder länger und somit angenehmer werden. Das würde aber einen deutlichen Umweg für uns bedeuten. Wir haben einen Verholschlag Richtung Küste gemacht, hier sind die Wellen niedriger, Desmodus kann wieder Fahrt machen. Nun sind wir wieder auf unserem alten Kurs 158°.
- 11:04
- Der Leuchtturm "Morups Tång" ist Backbord querab. Wir fahren mit 6,3 Knoten Richtung 159°.
- 11:40
- Nach mehreren Verholschlägen entscheiden wir uns nach Falkenberg zu fahren. Die See ist nicht wirklich hoch, aber Kürze und Richtung der Wellen machen ein Vorankommen in die Richtung, in die wir wollen, fast unmöglich.
- 12:40
- Wir legen im Sportboothafen von Falkenberg an. Die Fock haben wir ein Stück vor, das Groß in der Mündung des "Ätran" geborgen.
Der Hafen ist klein und ruhig, bietet aber alle Annehmlichkeiten. Der Tag ist jung, wir starten eine Erkundungstour durch die Stadt, welche sich als sehr schön entpuppt.
Falkenberg » Mölle
von: | Falkenberg | |
nach: | Mölle | |
Σ (sm): | 38.1 | |
Wetter: | 8/8 |
|
Wind Gsw: | 3; 1-2 |
|
Wind Rtg: | ENE |
24. Juli 2017
Unsere Routenplanung sagt: "Öresund" und wir hören auf unsere Routenplanung, meistens. Der kleine Ort "Mölle" an der Nordspitze der Halbinsel "Kullen" erfüllt alle Anforderungen in unserem Lastenheft für Häfen. Er liegt in passender Entfernung am Eingang vom "Öresund", also nichts wie hin.
- 8:42
- Wir legen ab und motoren den "Ätran" hinab.
- 9:00
- Nach 1,3 Seemeilen setzen wir Großsegel und Fock, der Motor wird abgestellt. Mit Kurs 181° fahren wir Richtung Nordspitze "Kullen". Das Wetter droht mit Regen im Moment ist es aber Trocken.
- 10:00
- 56°46,630'N 012°27,525'E Wir machen 6,2 Knoten Fahrt mit 178° Kurs über Grund. So kann es weiter gehen!
- 14:40
- Leider geht es nicht so weiter, bei 56°21,475'N 012°26,527'E und 32,4 Tages-Meilen hat der Wind keine Lust mehr. Wir haben ein Nachsehen mit ihm und starten den Motor, die Fock wird eingerollt.
- 15:16
- Die Nordspitze von "Kullen" mit ihrem Leuchtturm liegt direkt vor uns.
- 15:55
- Nach 38,1 Seemeilen legen wir im Hafen von "Mölle" an. Hier ist mal wieder ein Heckanker gefragt, kein Problem wir haben in "Skagen" geübt.
Nord-Westlich des Ortes beginnt ein Naturschutzgebiet, welches bis zur Nordspitze der Halbinsel reicht. Wir wollen einen Spaziergang zum Leuchtturm machen. Der Weg ist sehr schön, allerdings recht weit. Es geht über mit Moos und Farn bewachsene Felsen durch den Wald, das diesige Wetter verleiht der Umgebung etwas mystisches. Kurz bevor wir den Leuchtturm erreichen macht das Wetter seine Drohung war und es beginnt zu Regnen. Die Sicht ist daher sehr gering und wir sind sehr nass, entlang der Straße gehen wir zurück zu Desmodus und legen uns trocken.
Mölle » Rødvig
von: | Mölle | |
nach: | Rödvig | |
Σ (sm): | 74.5 | |
Wetter: | bewölkt | |
Wind Gsw: | 3;4 bft |
|
Wind Rtg: | E |
25. Juli 2017
Kopenhagen, Malmö, oder doch weiter Richtung Süden? Kopenhagen währe natürlich eine Reise wert, leider haben wir nicht wirklich Zeit. Einen Hafentag wird es also nicht geben. Damit wird man der Stadt nicht gerecht. Mal schauen, wie uns der Wind gewogen ist. Genug Häfen zur Auswahl haben wir auf unserem Weg durch den "Øresund" jedenfalls.
- 8:38
- Bei langsamer Rückwärtsfahrt lichten wir den Heckanker und verlassen den Hafen. Bei der grünen Tonne vor dem Hafen biegen wir auf einen losen Südkurs immer entlang der schwedischen Küste ab.
- 8:48
- Nach 0,7 Meilen ziehen wir das Großsegel hoch. Der Motor läuft weiter, der Wind ist schwach. Mal schauen, was der Tag so bringen wird.
- 8:52
- Wir rollen die Fock aus, der Motor geht aus, wir segeln.
- 9:34
- Der Wind ist uns gnädig, Er hat aufgefrischt. Bei vier Windstärken aus Osten fahren wir mit Halbwind und 7,9 bis 8 Knoten Richtung Süden. Bei der Geschwindigkeit scheint Kopenhagen lächerlich nahe zu sein. Wir entscheiden uns "Rødvig" als Ziel des heutigen Tages zu nehmen. Wenn die Fahrt so weiter geht sind wir schon um ca. 19:00 Uhr da.
- 9:43
- Südlich von "Höganäs" luven wir an, um außerhalb des Verkehrstrennungsgebietes zu bleiben. Wir rollen die Fock weg und verlangsamen uns so auf 6,7 Knoten, dafür fährt sich Desmodus entspannter. Unser Kurs ist nun 149°.
- 11:33
- Die Enge zwischen "Helsingør" und "Hälsingborg" ist erreicht. Wir verlassen das "Kattegat" und Betreten den "Øresund". prompt müssen wir einer der Fähren, die hier verkehren, ausweichen. Nach dem Ausweichmanöver rollen wir die Fock wieder aus, wir fahren nun wieder etwas weniger hoch am Wind. Noch schnell Hamlet auf Schloss Kronborg winken und weiter geht es Richtung Süden.
- 15:41
- Mittlerweile haben wir 40 Seemeilen hinter uns gebracht. Vor uns liegen nochmal genau so viele, leider lässt der Wind nach. Wir setzen den Gennaker.Groß und Fock nehmen Wir weg. Auch die 75 Quadratmeter Gennaker bringen uns nur auf 3,7 Knoten.
- 17:20
- 55°36,26'N 012°53,20'E Wir wechseln vom Gennaker auf Groß+Fock zurück als wir um den Leuchtturm "Flintrännan Nord" herum in das Nebenfahrwasser der Øresundbrücke biegen. Der Wind hat wieder etwas zugelegt, wir machen 5,3 Knoten bei 208°.
- 17:58
- Wir passieren die Øresundbrücke, über die freundlicherweise mehrere Züge fahren. Etwas trainspotting während des Segelns. Was will man mehr?
- 19:17
- Zwei Frachter, die von der Brücke kommend Richtung Kreisel im Süden unterwegs sind, fordern ein Rennen - sollen sie haben. Wir ziehen vor ihnen nach Westen. 55°28,813'N 012°40,901'E Kurs:207° Geschwindigkeit: 6,1 Kn.
- 20:25
- Eigentlich wollten wir jetzt schon im Hafen sein. Um nicht all zu spät nach Rødvig zu kommen lassen wir den Motor zur Unterstützung mitlaufen.
- 22:45
- Der Hafen von Rødvig ist sehr voll, die Dunkelheit hilft nicht gerade bei der Liegeplatzsuche. Wir finden einen Platz längsseits an der Mole am Ende einer Boxengasse. Gut, dass wir viele Fender dabei haben. Noch ein schnelles Abendbrot und dann ab in die Koje.
Rødvig » Vordingborg
von: | Rødvig | |
nach: | Vordingborg | |
Σ (sm): | 29.8 | |
Wetter: | 8/8; später auflockernd | |
Wind Gsw: | 3 (4); abnehmend |
|
Wind Rtg: | N |
26. Juli 2017
Wir haben zwei Möglichkeiten zur Weiterreise. entweder wir fahren um Møn und Falster herum, machen einen Stopp in Gedser und fahren von dort aus nach Kiel. Oder wir fahren nach Vordingborg, von dort aus durch das Smålandsfahrwasser, den großen Belt und zurück nach Kiel. Der Wetterbericht droht für Freitag und das Wochenende Starkwind in der Kieler Bucht an. Die versprochene Windrichtung und die geringere Entfernung lassen die Wahl auf Vordingborg fallen, ein Hafen in dem wir schon oft gewesen sind.
- 9:30
- Wir legen unter Motor ab. Ach so sieht das hier aus, gestern sind wir ja bei Dunkelheit angekommen. Vor dem Hafen noch kurz dem "manövrierbehindertem Fahrzeug mit Fahrt durchs Wasser, das baggert oder Unterwasserarbeiten ausführt und dabei die Schifffahrt nicht behindert" ausweichen.
- 9:40
- Groß und Fock werden gesetzt, eine Halse auf Backbordbug gefahren. Mit ordentlichen 5,9 Knoten fahren wir bei 211° unserem Ziel entgegen.
- 11:00
- Wir Laufen in das Fahrwasser ein, welches uns in die "Stege Bucht" und weiter nach Vordingborg führt.
- 13:15
- Konzentration bitte, wir passieren die "Dronning Alexandrines Bro". Die Brücke hat Bögen, die Durchfahrt wird zu den Seiten also flacher. Man könnte natürlich auch mittiger fahren, würde dann aber natürlich der Bianca vor sich einen Vorsprung verschaffen. Bei abschwächendem Wind und nur noch 4,2 Knoten Fahrt ist das keine Option.
- 14:15
- Was soll das? Wir machen nur noch einen Knoten fahrt, eigentlich treiben wir nur mit der doch recht kräftigen Strömung nach Westen. 54°57,995'N 012°04,320'E Der Motor wird gestartet, weiter gehts mit Dieselwind.
- 14:57
- Die Farø-Nordbrücke ist erreicht und Vordingborg kommt in Sicht.
- 15:45
- Wir finden nach etwas Suchen am letzten Steg im Hafen eine freie Box und legen an. Ein Spaziergang durch den Ort ist Pflichtprogramm, man muss ja sehen was sich verändert hat.
Vordingborg » Kiel
von: | Vordingborg | |
nach: | Kiel | |
Σ (sm): | 89.76 | |
Wetter: | Schauer; später auflockernd | |
Wind Gsw: | 1-2; 3 |
|
Wind Rtg: | SSW |
27. Juli 2017
Im Smålandsfahrwasser gibt es viele schöne Häfen und Inseln, wir würden aber gerne vor Freitag in Kiel sein. Es ist Starkwind aus südlichen Richtungen angekündigt, das Gegenan brauchen wir nicht. Wird uns der Weg zu weit können wir immer noch in einen Hafen auf dem Weg abbiegen. Mit langen Strecken kennen wir uns mittlerweile aus.
- 8:27
- Wir legen ab. Unter Motor geht es das Fahrwasser hinaus.
- 9:38
- Nach 4 Seemeilen erreichen wir die "Storstrømsbroen" 26 Meter Durchfahrtshöhe haben gestern noch gepasst, heute auch. Hinter der Brücke setzen wir die Segel (Groß + Fock) und schalten den Motor aus.
- 9:58
- Wir wollen heute noch nach Kiel zeit also für den Gennaker. Wir sind schon wieder in ein Rennen verstrickt, es ist die Bianca von gestern. Gestern musste sie leider wegen Nutzung des Motors disqualifiziert werden.
- 10:35
- Der Gennaker ist dann doch etwas übertrieben, also runter damit.
- 10:43
- Der Gennaker ist vom Vorschiff gekratzt und unter Deck verstaut, Zeit die Fock wieder zu entrollen.
- 11:43
- Oh nein! wir haben total vergessen das Tracking im GPS zu aktivieren. Schnell holen wir unser Versäumnis nach.
- 13:09
- vor der Insel Vejrø gehen wir höher an den Wind, der bei Regendurchgang recht gedreht hat. Neuer Kurs:250° mit 3,6 Knoten fahren wir Richtung Langeland.
- 14:30
- Als wir auf den großen Belt hinaus fahren dreht der Wind wie versprochen recht, wir fahren einen Bogen. Als wir auf die Nordspitze von Langeland zu halten wenden wir und werden mit dem schönsten Kurs Richtung Südspitze belohnt.
- 16:22
- Was tun, wenn viele Frachter im großen Belt unterwegs sind, man sie elegant umfahren möchte, man aber kein AIS an Bord hat? Richtig, man nutzt die Nähe zum Land und schaut sich die AIS-Daten der Frachter über das Mobilfunknetz an. Wer braucht ein teures UKW-Funkgerät, wenn man ein 80 Euro Handy hat?
- 19:51
- Mit 5,9 Knoten lassen wir den Leuchtturm "Keldsnor" an der Südspitze von Langeland an Steuerbord liegen. Vor uns öffnet sich der große Belt in die Kieler Bucht. Unser Wegpunkt der Kieler Leuchtturm liegt in Peilung:227°.
- 21:25
- Die Sonne verabschiedet sich mit einem feurigen Spektakel für heute. Für uns geht es weiter Richtung Leuchtturm Kiel.
- 22:03
- "Willkommen in Deutschland" wir fahren über die Grenze. Mittlerweile ist es dunkel.
- 23:05
- 54°32,086'N 010°23,885'E Der Leuchtturm Kiel lockt uns mit seinem Blinken, leider ist er unerreichbar. Mit einem Knoten und ohne Ruderwirkung treiben wir langsam in die grobe Richtung der Kieler Förde. Wir starten den Motor um nicht in den Weg der Frachter zu treiben. mit vier Knoten und 254° geht es weiter auf den Leuchtturm zu.
28. Juli 2016
- 00:16
- Der Leuchtturm Kiel ist Backbord querab. Von nun an wird es im wahrsten Sinne des Wortes ein Heimspiel. Grüne Tonnen? Check, ab nach Süden.
- 2:27
- Wir legen in der Box von Desmodus an, nachdem uns Jemand südlich der Kanaleinfahrt noch ein Sperrgebiet in den weg geworfen hat. Neben uns liegt ein Gastlieger, wir versuchen leise zu sein, aber ein Anlegerbier auf die Reise muss sein. Danach ab in die Koje.