Skagen » Kragerø

16 Stunden bis zur Küste von Norwegen

von:   Skagen
nach:   Kragerø
Σ (sm):   87,1
Wetter:   bewölkt,
später sonnig
Wind Gsw:   4-7 bft
Wind Rtg:   wSW

8.Juli 2017

Heute soll es übers Skagerrak nach Norwegen gehen, unser Ziel ist Risör. Die Wettervorhersage droht für den Nachmittag Starkwind für das südliche Skagerrak an. Zu der Zeit wollen wir aber schon deutlich nördlich sein und da soll der Wind und die Wellen brav bleiben.

05:55
Wir schlängeln uns zwischen den Heckankerleinen der anderen Boote hindurch und verlassen den Hafen von Skagen.
06:10
Wir setzten das Groß und setzen einen Kurs in die grobe Richtung der Ost-Untiefentonne vor der Nordspitze Kurs: 062°
06:18
Der Wind schubst uns mit einer angenehmen Geschwindigkeit, wir rollen das Vorsegel aus. Es ist noch ein weiter Weg.
10:46
Der Wind wird kräftiger, Desmodus wird hippelig und wir rollen die Fock ein.
12:15
Damit es nicht langweilig wird lässt der Wind etwas nach und wir setzen die Fock wieder.
12:53
58°10,38'N 010°0,75'E Die Logge von Desmodus springt auf 1000 Meilen!
14:15
Der Wind legt erneut zu, wir rollen die Fock weg und hoffen, dass es nicht der angedrohte Wind ist, der etwas nördlicher kommt.
14:46
OK, es wird ruppiger, wir reffen das Groß auf Reff 1.
15:10
Reff 2 ins Groß, weniger Segelfläche können wir nicht. Wir fragen uns, was wir machen wenn der Wind weiter zunimmt. Die Wellen überschreiten die geschätzte Zwei-Meter-Marke.
15:58
Die Wellen beginnen von der Seite auf unser Deck zu brechen, drüber sehen können wir schon länger nicht mehr aber nun wird es uns zu bunt. Das Boot beginnt bei jeder Welle aus dem Ruder zu laufen und wir werden ziemlich auf die Seite gekippt. Wir fallen ab und gehen auf Kurs 030° nun kommen die Wellen von Achtern und die Fahrt wird entspannter.
16:03
Schade, dass in Richtung 030° nichts in realistischer Entfernung vor uns liegt. Nach einigem Suchen in der Karte und Testen möglicher Kurse zu Wind und Welle entschließen wir uns als neues Ziel Kragerø anzusteuern. Also neuer Kurs 346°
22:10
Wir haben Kragerø erreicht. Unsere Seekarte ist, was die Sporthäfen angeht, etwas ungenau und so fahren wir zuerst in ein privates Becken, welches zu einer Reihe von Häusern an Land gehört. Ein Anwohner, der für das Becken als Hafenmeister fungiert begrüßt uns aber herzlich und wir dürfen dort eine Nacht "free of charge" liegen. Wir werden noch auf einen Whisky auf seine Terrasse eingeladen müssen aber ablehnen, nach dem wilden Ritt wollen wir nur noch Abendessen und ab in die Koje.

 

DesmiDesmi: Die Überquerung des Skagerrak kann recht anspruchsvoll sein. Eine ausgiebige Recherche der Wetterverhältnisse vor Start und ein Plan B, falls das Wetter sich nicht an die Vorhersage hält sind obligatorisch. Selbst wenn lokal der Wind recht moderat ist, kann ein Sturm überm Atlantik eine sehr ungemütliche Welle aufbauen, die je nach Kurs das Schiff gefährlich schnell zum Rollen bringen kann. Egal, wie gut das Wetter auch aussieht, schnell und einfach verzehrbares Essen vorzubereiten, Lifebelt vorzubereiten und neuralgische Punkte am Boot noch im Hafen zu überprüfen ist in jedem Fall eine gute Idee.

 

  • DSC02449_W900Einsam auf dem Skagerrak 1
  • DSC02450_W900Einsam auf dem Skagerrak 2
  • DSC02451_W900Norwegen noch in weiter Ferne

  • DSC02454_W9001000.00 sm
  • DSC02456_W900Ankunf in Norwegen
  • DSC02457_W900Küste Südnorwegens bei Kragerø

  • DSC02458_W900Stangskjær
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